Hör auf zu sparen,
beginne zu investieren!
Das Sparbuch ist nach wie vor die beliebteste Anlageform Österreichs.
Von den rd. € 755 Mrd. sind etwa 40% oder € 310 Mrd. als Bargeld, auf Sparkonten, Sparbüchern oder gebundenen Einlagen veranlagt.
Die wenigsten wissen, dass ihr Geld dort ständig Verluste erleidet!
Paradoxes Österreich
Die österreichischen Haushalte setzen nach wie vor auf liquide Anlageformen und nehmen dabei reale Verluste in Kauf, obwohl 62% der Österreicher*innen das Sparbuch für nicht mehr zeitgemäß halten (lt. Studie der ERSTE 2019)!
Quellen: OeNB, Statistik Austria
Wie können Spareinlagen Verluste erleiden?
Auf Sparbüchern findest du das nominelle Guthaben angeführt. Es werden jährlich Zinsen gutgeschrieben, von denen allerdings Kapitalertragsteuer (KESt 25%) abgezogen wird. Leider sagt das nominelle Guthaben nichts darüber aus, wie viele Waren und Dienstleistungen du dir darum kaufen könntest. Dazu muss die Inflationsrate berücksichtigt werden. Das ist jener Prozentsatz, mit der das Preisniveau einer Periode ansteigt bzw. das Geld an Kaufkraft verliert.
Die Inflationsrate wird anhand von Warenkörben ermittelt und monatlich veröffentlicht. Noch besser ist es, wenn du deine persönliche Inflationsrate bestimmst. Das kannst du bei der OeNB oder der Statistik Austria.
Der üblicherweise verwendete Warenkorb ist der Verbraucherpreisindex (VPI); die Inflationsrate des ‚jährlichen durchschnittlichen Einkaufs‘ liegt aktuell bei 2,8% (Juni 2021). Über die letzten 10 Jahre lag die Teuerungsrate im Durchschnitt bei 1,7%, über 20 Jahre bei 1,9% und über 30 Jahre sogar bei 2,1%. Für eine Einlage von € 50.000,- bei angenommen 0,01% Zinsen p.a. und einer angenommenen Inflationsrate von 2% p.a. sieht daher die Berechnung so aus:
Nach zehn Jahren € 8.800,- realer Verlust!
Hättest du gedacht, dass du auf einem Sparbuch nach 10 Jahren zwar ein Guthaben von € 50.376,- vorfindest, damit allerdings nur mehr Waren und Dienstleistungen im Wert von € 41.198,- kaufen kannst und damit einen realen Verlust von € 8.802,- erleidest?! Das entspricht einer realen Rendite von minus 1,925% p.a.
Je langfristiger die Betrachtung, umso größer die Verluste!
Jetzt verstehst du vielleicht, wieso ich das Sparbuch lediglich als Liquiditätsreserve in geringer Höhe empfehle!
Spareinlagen nur für kurzfristige Liquiditätsrücklagen
Um diesen realen Verlust so gering wie möglich zu halten, sollten die Spareinlagen so gering wie möglich sein und lediglich geplante kurzfristige Ausgaben sowie stets eine ‚Liquiditätsreserve‘ umfassen. Diese Reserve sollte etwa die Fixkosten von sechs Monaten betragen. Einlagen darüber hinaus sollten ‚höherwertig‘ veranlagt – am besten nachhaltig investiert – werden! Unter höherwertigen Veranlagungen versteht man also jene, die Ihr Vermögen zumindest vor Wertverlust durch Inflation schützen.
Hör auf zu Sparen, beginne zu investieren!
Finanzrepression 2.20: Auswirkungen auf Geld und Vorsorge
Wenn dich der reale Wert deines Vermögens heute und in den nächsten interessiert, dann lies doch zur aktuellen Lage an den Finanzmärkten sowie zu geeigneten Anlageformen: ‚Finanzrepression 2.20: Auswirkungen auf Geld und Vorsorge‘!